Hallo an alle,

ich hoffe, ihr seit mittlerweile gut in der vorlesungsfreien Zeit angekommen und konntet den ersten Stress des Semesters hinter euch lassen.

Wir haben letzten Montag beim Treffen des Promovierendenkonvents unter anderem darüber gesprochen, einen neuen Dissertationspreis zu beantragen. Hintergrund ist, dass die beiden bisherigen Preis nicht für Männer offen sind. Damit der Gedanke der Frauenförderung nicht ad absurdum geführt wird, sollte der neue Preis für alle Personen offen sein.

Ich habe jetzt einen ersten formlosen Antrag vorbereitet, den ich an Nicole Flindt (Leiterin der Graduate School) schicken würde. Sie hat schon signalisiert, dass sie die erste Ansprechpartnerin dafür wäre. Vorteilhaft wäre es, wenn möglichst viele Doktorierende hinter dem Antrag stehen. Also würde ich euch bitten, meinen Antragsvorschlag durchzulesen und mir bis Ende nächster Woche (9.8.24) Rückmeldung zu geben, dass ihr den Antrag unterstützen würdet. Dann würde ich euren Namen mit in das Dokument aufnehmen. Auch wenn ihr Bedenken habt, dürft ihr gerne auf mich/uns zukommen und uns diese mitteilen. Vielleicht haben wir mögliche Folgen nicht gänzlich bedacht.

Vielen herzlichen Dank
Matthias Fischer & Noemi Heister


                                                                                          

Formloser Antrag für einen Dissertationspreis
 
Sehr geehrte Frau Dr. Flindt,

wir, die unterzeichnenden Promovierenden, möchten hiermit einen offenen Preis für gelungene und hochwertige Dissertationen beantragen. In den folgenden Zeilen möchten wir darlegen, wie wir zu diesem Wunsch kommen und wie ein solcher Preis aussehen könnte.

Unseres Wissens gibt es an der PH Heidelberg momentan zwei Preise für Doktorierende – den Annelie-Wellensiek-Förderpreis und den Nachwuchswissenschaftlerinnen*-Preis des Gleichstellungsbüros. Beide Preise werden jedes zweite Jahr vergeben. Wärehnd sich bei ersterem Preis nur Doktorierende vor Fertigstellung ihrer Promotion bewerben können, ist der Nachwuchswissenschaftlerinnen*-Preis auch für fertiggestellte Promotionsvorhaben offen. Allerdings haben beide Preise gemein, dass sich keine männlichen Doktorierende bewerben können. Somit gibt es an der PH Heidelberg keine möglichen Forschungspreise für männliche Promovierende, da auch der Forschungsförderpreis nicht für Promovierende mit ihren Doktorarbeiten offensteht.

Im Treffen des Promovierendenkonvents am 29.7.2024 wurde dieser Sachverhalt diskutiert und dabei der gemeinsame Wunsch formuliert, einen Promotionspreis einzuführen. In der Diskussion wurde deutlich, dass kein Preis geschaffen werden soll, der nur männlichen Promovierenden offensteht, da sonst die Frauenförderung durch die beiden anderen Preise aufgehoben wäre. Vielmehr soll ein möglicher neuer Preis allen Promovierenden offenstehen und nur für abgeschlossene Forschungsvorhaben vergeben werden.

Wir wollen uns dabei an den Höchstetter-Stiftungspreis orientieren, bei dem die Exzellenz der Abschlussarbeiten im Mittelpunkt steht. Dabei sollen weder bestimmte Themen noch bestimmte Forschungsmethoden bevorzugt werden. Die Vergabe soll vielmehr an einer sehr guten Gesamtnote und an zwei Gutachten gekoppelt sein. Da nicht jede:r Promovierende ein gutes Verhältnis zu den einzelnen Betreuenden hat, würden wir vorschlagen, dass nur ein Gutachten von einer betreuenden Person kommen muss. Das zweite Gutachten darf auch von einer beliebigen Person aus dem Hochschulkontext sein, die jedoch mit der Forschungsarbeit vertraut ist. Ein Preisgeld würden wir begrüßen, allerdings kann dies gänzlich an die (nicht) vorhandenen Mittel angepasst werden. Für eine weitere wissenschaftliche Karriere wäre ein Preisgeld eh von nebensächlicher Bedeutung.

Noch nicht entschieden ist, wie eine geeignete fertiggestellte Dissertation aus den eingereichten Vorschlägen ausgewählt werden könnte. Möglich wäre der Ausschuss, der sich mit der Vergabe der LGF-Stipendien beschäftigt. Auch der Forschungsausschuss wäre ein passendes Gremium hierfür. Ideal wäre es, wenn in den jeweiligen Gremien die drei Fakultäten in etwa gleichermaßen vertreten sind, sodass eine Bevorzugung von einzelnen Fakultäten / Instituten vermieden werden kann.

Ideal wäre es außerdem, wenn der Preis jährlich vergeben wird.

Wir würden uns freuen, eine Rückmeldung von Ihnen zu bekommen und weitere Möglichkeiten zu erörtern.

Mit freundlichen Grüßen
Matthias Fischer & Noemi Heister (Sprecher:innen des Promovierendenkonvents)

Weitere Unterzeichner:innen: Lukas Pfister, Teresa Ruckelshauß, Christina Ingelfinger, Ayline Heursen, Anja Diebels